Chefaufseher drängt zu Preiserhöhungen. Die Branche soll ihr Geschäft sturmfest machen…

Rabatte? Nein danke!

Die Ruhe vor dem Sturm soll man(n) bekanntlich mit Bedacht genießen, da einen der Alltag ohnehin wieder einholt. Es war gegen 18:30 Uhr, ich hatte den ganzen Tag über diverse Besichtigungen zum Verkauf einer Eigentumswohnung im Nachbarort, als der Nachrichtensprecher im Radio die BaFin zitierte. Die BaFin, so muss man wissen, beaufsichtigt Banken und Versicherungen und ist somit zuständig für den Verbraucherschutz.

Zitat: „Die Versicherungsbranche soll ihr Geschäft sturmfest machen. Die Prämien für Kunden sollen steigen, vor allem in den Kfz- und Wohngebäudeversicherungen“. Ähnlich hatte ich es bereits vor einigen Wochen kommuniziert. Dass die Versicherungen, insbesondere die Autoversicherung wie auch die Wohngebäudeversicherung, übermäßig von Preissteigerungen betroffen sind, liegt auf der Hand.

Besonders interessant fand ich allerdings den letzten Satz des Häuptlings der BaFin: „Versicherungen sollten sich tunlichst von Rabatten fern halten, da sie die Preise unnötig in die Höhe treiben“. Was❓ Wie meinen❓ Rabatte treiben die Preise in die Höhe❓ Ein Widerspruch in sich, oder❓ Ich kann gar nicht so oft das Wort „Zustimmung“ schreiben wie es mir im Kopf herumspukt❗ Schon seit Jahren predige ich, dass eben diese ständige Rabattschlacht die Preise unnötig in die Höhe treibt und wir meiner Meinung nach heute günstigere Beiträge hätten, als wenn es diese ständigen Rabattschlachten eben nicht gäbe❗

Beispiel: Vergangene Woche telefonierte ich bereits kurz nach 6:00 Uhr in der Früh mit einem langjährigen Kunden. Es ging um seine beiden KFZ-Versicherungen. Anpassung hier, Rabatt da. Der Preis solle im kommenden Jahr auf keinen Fall steigen. Als die Unterlagen dann im Briefkasten lagen, Rolle rückwärts. Er habe es sich anders überlegt und wolle die Änderung nun rückgängig machen. Ich möchte das bitte doch alles noch einmal prüfen…… Was genau sollte ich denn prüfen? Ich habe an dem Tag etliche Gespräche geführt und kann mich sicher nicht mehr an jedes Detail erinnern. Manchmal am Ende des Tages nicht einmal mehr geradeaus gucken 👀

Wo will ich drauf hinaus? Alleine diese kurze Kommunikation mit entsprechender Änderung und Änderung der Änderung für lediglich zwei KFZ hat der DEVK 7,50 Euro an Porto gekostet❗ Wenn wir das jetzt einmal hochrechnen auf geschätzte 1 Millionen versicherte Fahrzeuge, dann kann sich jeder ausrechnen, wie hoch alleine die Portokosten sind. Ohne Rabatte/Änderungen ca. 850.000 Euro. Bei einer Quote von 30%, welche den Versicherer wechselt, kommen noch einmal 255.000 Euro dazu. Wenn wir davon ausgehen, dass eben diese Kunden aber nicht wechseln, sondern den Vertrag „Rabattoptimiert“ fortführt, dann wären es anstatt der 255.000 Euro schon 690.000 Euro reine Portokosten. Nur für eine Gesellschaft wohlgemerkt. Bei einem Wechsel der Gesellschaft kommen ja noch einmal die die entsprechenden Kosten dazu! Dann kommen ja noch die entsprechenden Rabatte „on top“ und das, wo insbesondere die KFZ- Versicherung, aber auch die Gebäudeversicherung, vollkommen untertarifiert ist, also vielfach rote Zahlen schreibt. Auch wenn es der „Ottonormalverbraucher“ natürlich nicht immer so empfindet, was mir vollkommen bewusst ist 😉

Alles in allem bleibt festzuhalten, von der Rabattschlacht profitiert niemand, mit Ausnahme der Internetportale. Am Ende ist der, der ein vermeintliches Schnäppchen gemacht hat, der Dumme. Zahlt er doch drauf, auf seinen Rabatt…

Beitrag teilen
Author Matthias Schlattmeier mit einem kaputten Fahrradhelm
Der Autor

Matthias W. Schlattmeier

„Kommunikation ist nicht alles, aber ohne Kommunikation ist alles nichts“

Matthias W. Schlattmeier ist mit Leib und Seele Existenzretter, Kümmerer und hat sich in der Branche einen Namen als „der Mann für’s Kleingedruckte“ gemacht. Vor fast 22 Jahren, am 1. Oktober 2000, begann er als Einzelkämpfer mit einem Büro Zuhause im heimischen Keller. Mit Fleiß, Wertschätzung, Respekt und dem unbändigen Drang seine Kunden nicht nur zu begeistern, sondern einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, erarbeitete er sich vom Underdog zum Platzhirsch einen festen Platz in Bad Oeynhausen. Im Laufe der folgenden Jahre kamen unzählige weitere Auszeichnungen hinzu. Unter anderem 2015 die Ausbildung zum GenerationenBerater, 2017 die Ausbildung zum Testamentsvollstrecker, es folgten die Ausbildung zum Immobilienmakler, zum Wertermittler für Immobilien und der Finanzanlagenfachmann.

So begleitet Matthias W. Schlattmeier seine Kunden heute von der Wiege bis zu Bahre.