Matthias: Vielen herzlichen DANK, dass Du Dich für dieses Interview bereit erklärt hast. Oder, um es in Eurer Sprache zu schreiben, Cok cok tesekkürler 🙂
Nesrin: Cok memnuniyetle. Sehr gerne. Ich habe übrigens, als Du mich nach diesem Interview gefragt hast, mal geschaut, wie lange wir uns schon kennen. 2010 habe ich die erste Versicherung bei Dir abgeschlossen.
Nesrin: Ja, das stimmt. Ich war sauer auf Deine Versicherung. Wir hatten im Zeitraum von 2010 bis 2019 so einige Wasserschäden, so dass uns die Versicherung nahe gelegt hat, das Leitungswassernetz zu erneuern. Andernfalls könne man den Vertrag so nicht fortführen.
Matthias: Wie heißt es so schön: „Eigentum verpflichtet“. Vielfach wird eine Immobilie ja als Altersvorsorge angesehen. Rücklagen für Instandhaltungen werden dabei gerne einmal übersehen bzw. vernachlässigt. Als Faustformel kann man in etwa rechnen, dass monatlich 2,- Euro pro QM Wohnfläche zurückgelegt werden sollten. Macht aber kaum jemand 🙁
Nesrin: Naja, wir haben dann über den Tellerrand geschaut und sind dann bei einem Mitbewerber gelandet. Der war zudem noch günstiger und hat uns angeboten, den Vertrag unverändert fortzuführen. Eine blöde Entscheidung im Nachhinein betrachtet.
Matthias: Warum blöde Entscheidung?
Nesrin: Naja, 9 Monate später, im September 2019, hat der Blitz eingeschlagen und in der Folge brannte das Dachgeschoss vollständig aus. Obergeschoss und Erdgeschoss wurden durch das Löschwasser vollständig zerstört. Das Gebäude als solches aber auch der Inhalt, also der Hausrat.
Matthias: Who the fuc……. Ich erinnere mich noch gut, dass ich davon auf Facebook erfuhr! Ich dachte noch, hoffentlich nicht Nesrin. Denn trotz dass Du und Dein Sohn Burak mittlerweile alle Versicherungen gekündigt hatten, hatten wir noch immer Kontakt. Dass sich dieser Kontakt in den nächsten Wochen intensivieren sollte, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht………….
Nesrin: Ja, das stimmt. Ich, aber auch mein Mann und mein Sohn, wir waren mit der gesamten Familie mit der Situation vollkommen überfordert, als eine gemeinsame Freundin sagte #fragMatthias. Der Slogan, den Du damals übrigens noch nicht hattest, wurde für mich dann zu einer Art Rettungsring. Denn obwohl ich einen Anwalt eingeschaltet hatte, welcher die Regulierung begleiten sollte, tat sich wenig bis nichts. Gefühlt war auch der Anwalt mit der Situation überfordert 🙁
Matthias: Für mich war es natürlich nicht einfach quasi aus der Ferne zu helfen. Dennoch habe ich Dir einige gute Tipps gegeben, so dass Deine Versicherung Dir schon einmal die Kosten für eine Mietwohnung, ihr hattet ja kein Dach mehr über dem Kopf, sowie den Mietausfall erstattet hat. So standet ihr zumindest im ersten Moment finanziell gut da.
Nesrin: Bis auf Burak, meinen Sohn. Aber das soll er Dir selbst erzählen:
Burak: Shit happens. Was soll ich sagen. Wir wussten dann, warum der Mitbewerber günstiger war als ihr. Hatte ich bei euch eine Hausratversicherung, so hat der Mitbewerber diese zwar gekündigt, aber keine neue abgeschlossen. Und da ich eine eigenständige Wohnung hatte, war ich ganz plötzlich nicht versichert. Mir zog es förmlich den Boden unter den Füßen weg, als der Gutachter der Versicherung mir mitteilte, dass ich keinen Anspruch habe.
Matthias: Ich habe mal nachgesehen. Du warst bei mir mit dem Unterversicherungsverzicht versichert. Konkret heißt das, Du hättest Deinen Schaden, bis zu 49000,- € voll erstattet bekommen. 9 Monate zwischen 49000,- € und 0,- € 🙁
Burak: Ja. Was soll ich dazu sagen? Mittlerweile bin ich wieder bei Dir versichert und sollte jemals wieder der Blitz einschlagen……….
Matthias: Dann #fragMatthias 🙂
Nesrin: Ich frage Dich dann auch. Denn auch wir haben das Haus wieder bei Dir versichert. Mit allem was möglich ist. Sogar eine Mietnomadenversicherung ist enthalten 🙂
Matthias: Apropos: Du hast mich dann fast drei Jahre später damit beauftragt, die Wohnung zu vermieten. Mittlerweile hatte ich meine Ausbildung zum Immobilienmakler abgeschlossen und aus meiner Interessentenkartei habe ich einen Mieter gefunden, welcher wie auf den Leib geschnitten war. Junge Familie mit einem Kind, welcher zudem noch in der Nachbarschaft, in der Innenstadt nur eine Strasse weiter, arbeitet 🙂 Ein glückliches Ende sozusagen.
Nesrin und Burak: Ja, ein Schrecken mit einem guten Ende sozusagen.
Wir möchten an dieser Stelle Deine Kunden und zukünftige Interessenten noch einmal dahingehend sensibilisieren, auf guten Versicherungsschutz zu achten und auf keinen Fall auf den Preis. Geiz ist dann nicht mehr geil, wenn die Hütte erst brennt. Wir sprechen da aus Erfahrung!
Matthias: Ich lasse das mal so stehen und bedanke mich von Herzen für das Interview. Ihr seid jederzeit willkommen und ich wünsche Euch für die Zukunft alles Gute, ganz besonders eine immerzu schadenfreie Zeit!