„Herr der eigenen vier Wände“ zu sein – wie es das Bundesverfassungsgericht einmal formuliert hat – wird in Zeiten, in denen aufgrund des demografischen Wandels immer weniger Verlass auf die gesetzliche Rentenversicherung ist, zunehmend wichtiger. Wer frühzeitig vorgesorgt und eine Immobilie angeschafft hat, ist im Alter mit erheblich geringeren Wohnkosten belastet als Mieter einer vergleichbaren Immobilie……
Dieser Eingangstext kommt aus dem Buch: „Wohnungseigentum in Frage und Antwort“ und ist im Jahr 2014 erschienen. Heute, 8 Jahre später, darf diese Aussage zunehmend in Frage gestellt werden.
Stichwort Inflation, explodierende Rohstoffpreise, Rücklagen und nicht zuletzt steigende Zinsen……..
Daher rücken alternative Produkte für die Altersvorsorge zunehmend in den Fokus. Das „Für“ und „Wider“ möchte ich hier einmal anhand drei ganz konkreter Punkte beleuchten.
3 Nachteile einer Immobilie
- Unbeweglich. Immobilie kommt aus dem Lateinischen und heißt: „Das unbewegliche Sachgut“ Scheidung, Jobwechsel oder einfach die Tatsache, dass die Kinder aus dem Haus sind und die Immobilie zu groß wird, sollte bei der Planung berücksichtigt werden. Mitunter muss die Finanzierung abgelöst werden, was hohe Kosten nach sich ziehen kann.
- Rücklagen! Bei einer Bestandsimmobilie rechnet man mit ca. 2,- Euro pro QM, welche für Rücklagen zur Seite gelegt werden sollten. Bei einer Immobilie über 120 QM wären das ca. 240,- Euro jeden Monat. Das sollte UNBEDINGT berücksichtigt werden!
- Stichwort Zeit. „Wo ist bloß die Zeit hin“. Diesen Satz hören Du und ich annähernd täglich. Schnell sind die Kinder aus dem Haus, die Immobilie zu groß oder nicht mehr altersgerecht. Mitunter packt Vater Staat hinter die Immobilie, z.B. bei Pflegebedürftigkeit.
3 Vorteile einer Immobilie
- Eigener Herr im Haus! Als „Chef im Ring“ bestimmst Du, was gemacht wird und was nicht. Du musst niemanden um etwas bitten und kannst den Grill anmachen, wann es Dir passt. Friedliche Nachbarn vorausgesetzt.
- Erben und vererben. Deine Immobilie kannst Du Deinen Kindern vererben!
- Rendite. Nicht umsonst spricht man von Betongold. Jedoch sollte abgewägt werden, welche Kosten im Laufe der Jahre anfallen, die Kosten der Zinszahlungen und letztendlich der Erlös am Ende der „Laufzeit“. Die Rendite ist stark abhängig von einem möglichen Verkaufserlös. Es gab in der Vergangenheit immer wieder Zeiten, da sank der Wert einer Immobilie. Das sollte man im Auge haben.